Bravely Default 2 Review: Eine moderne Hommage an klassische JRPGs – Tiefe, Taktik und Tradition neu belebt

Bravely Default 2 entführt die Spieler in eine Welt, die gleichzeitig nostalgisch und innovativ ist, und zollt dem klassischen JRPG-Genre Tribut, während es neue Mechaniken einführt, die das Spielerlebnis bereichern. Diese tiefgründige Reise durch eine phantasievolle Welt, geprägt von einer fesselnden Erzählung und lebendigen Charakteren, bildet eine Brücke zwischen den goldenen Ären der Rollenspiele und der heutigen Generation. Es ist ein Spiel, das sowohl die Sehnsucht nach den traditionellen Erlebnissen weckt als auch durch seine frischen Elemente und einzigartigen Gameplay-Innovationen überrascht, und stellt damit eine seltene Harmonie zwischen Altbewährtem und Neuem her.

Die Suche nach den Elementarkristallen

Bravely Default 2 entführt die Spieler in ein Abenteuer, das auf den ersten Blick viele bekannte Elemente des JRPG-Genres aufgreift. Die Handlung beginnt mit vier Hauptcharakteren aus unterschiedlichen Verhältnissen, die sich zusammenschließen, um eine größere Bedrohung für die Welt abzuwehren: Seth, ein junger Seefahrer, der nach einem Schiffbruch an der Küste eines fremden Landes angespült wird; Gloria, eine Prinzessin, die aus ihrer Heimat flüchten musste; Elvis, ein lebenslustiger Gelehrter auf der Suche nach magischen Schriften; und Adelle, eine Söldnerin mit einer mysteriösen Vergangenheit. Diese zentrale Prämisse dient als Ausgangspunkt für eine Reise, die reich an Entdeckungen und Herausforderungen ist.

Die zentrale Quest in Bravely Default 2 dreht sich um das Sammeln von vier Kristallen, die jeweils einem Element zugeordnet sind und das Gleichgewicht der Welt aufrechterhalten. Jeder Kristall ist in einem unterschiedlichen Teil der Welt versteckt und wird von mächtigen Wächtern bewacht. Die Spieler müssen die Kristalle finden und sicherstellen, dass sie nicht in die falschen Hände geraten, um eine Katastrophe zu verhindern, die die gesamte Welt bedrohen könnte. Diese Mission führt die Gruppe durch eine Vielzahl von Landschaften und Herausforderungen, wobei jeder Kristall seine eigene Geschichte und sein eigenes Set an Herausforderungen mit sich bringt. Während die Spieler versuchen, die Kristalle zu sammeln und die Welt zu retten, treffen sie auf diverse Kulturen und Bevölkerungsgruppen, die dem Spiel Tiefe und Vielfalt verleihen. Die Interaktionen zwischen den Hauptfiguren und den NPCs sorgen für ein dynamisches Spielerlebnis, wobei die persönlichen Geschichten der Charaktere und die größeren Ereignisse der Welt miteinander verwoben sind.

Taktische Innovation: Das ‚Brave und Default‘-Kampfsystem

Das Kampfsystem in Bravely Default 2 ist eine erfrischende Mischung aus klassischen rundenbasierten Elementen und innovativen Mechaniken. Im Zentrum dieses Systems steht das „Brave“ und „Default“-Konzept, das Spielern ermöglicht, strategisch Züge anzusparen oder in einer Runde mehrfach anzugreifen. Diese Mechanik verlangt eine sorgfältige Balance zwischen Offensive und Defensive und stellt eine einzigartige Herausforderung dar, die taktisches Denken belohnt.

Balanceakt: Offensive und Defensive geschickt steuern

Im Kampfsystem von Bravely Default 2 spielt das Management von Brave Points (BP) eine entscheidende Rolle für die strategische Tiefe und den Erfolg in Gefechten. Spieler können durch das „Brave“-System bis zu vier Aktionen in einem Zug ausführen, indem sie BP einsetzen. Dies ermöglicht es, in entscheidenden Momenten das Blatt zu wenden und Gegner mit einer Kombination aus Angriffen zu überwältigen. Allerdings kann diese aggressive Strategie das Risiko bergen, in den nachfolgenden Runden verwundbar zu sein, da der Einsatz von „Brave“ die BP bis auf -4 reduzieren kann. In diesem Zustand ist der Charakter gezwungen, entsprechend viele Runden auszusetzen, bis die BP wieder auf 0 angeglichen sind, was ihn in dieser Zeit anfällig für Angriffe macht. Um diesem Risiko entgegenzuwirken, bietet das „Default“-System eine Möglichkeit, sich defensiv zu positionieren und BP anzusparen. Jede Nutzung von „Default“ erhöht die Verteidigung des Charakters und steigert die BP um eins, bis zu einem Maximum von +4. Diese BP können dann in späteren Runden genutzt werden, um mehrere Aktionen durchzuführen, ohne in den negativen Bereich zu fallen. Diese strategische Balance zwischen dem Einsatz von „Brave“ für offensive Manöver und „Default“ für defensive Vorbereitung und das Ansammeln von BP ist entscheidend. Spieler müssen ihre Aktionen vorausschauend planen und die Bewegungen des Gegners antizipieren, um effektiv zwischen Angriff und Verteidigung zu balancieren.

Meister der Vielfalt: Das tiefe Job-System

Das Job-System erweitert die spielerische Freiheit und ermöglicht eine umfangreiche Anpassung der Charaktere. Mit einer breiten Auswahl an Jobs, von schützenden Tanks bis hin zu verheerenden Schadensverursachern, bietet Bravely Default eine Vielzahl strategischer Optionen für die Teamzusammenstellung. Die Kombination verschiedener Jobs und das Experimentieren mit passiven Fähigkeiten sind entscheidend, um ein schlagkräftiges Team aufzubauen.

Die Möglichkeit, bis zu fünf passive Fähigkeiten aus unterschiedlichen Jobs auszuwählen, verleiht dem Spiel eine zusätzliche Ebene der Anpassung und Strategie. Spieler können ihre Charaktere fein abstimmen, um deren Fähigkeiten optimal zu nutzen und das Team für jede Herausforderung zu rüsten. Das fortlaufende Freischalten neuer Jobs durch das Besiegen von Gegnern hält das Gameplay frisch und spannend. Die ständige Entwicklung der Charaktere durch neue Fähigkeiten und Jobs ermutigt zu experimentellem Spiel und bietet eine reichhaltige Palette an Möglichkeiten, das Abenteuer zu bestreiten.

Insgesamt bieten das Kampf- und Job-System von „Bravely Default 2“ eine fesselnde Kombination aus Tradition und Innovation, die das Spiel zu einem herausragenden Vertreter des Genres macht. Die strategische Tiefe und die vielfältigen Anpassungsmöglichkeiten sorgen für ein intensives und belohnendes Spielerlebnis.

Fazit

In meiner Zeit mit „Bravely Default 2“ habe ich mich durch eine Welt bewegt, die geschickt die nostalgische Tiefe klassischer JRPGs mit frischen, innovativen Spielmechaniken verbindet. Die Geschichte hat mich von Anfang an gefesselt, und ich habe jede Wendung auf dem Weg genossen. Besonders beeindruckend fand ich die Balance zwischen strategischem Kampf und der Freiheit, die das Job-System bietet. Das Experimentieren mit verschiedenen Jobkombinationen und das Ausloten der Möglichkeiten meiner Charaktere im Kampf gegen vielfältige Gegner hat mir großen Spaß gemacht. Nach 58 Stunden Spielzeit, ohne alle Nebenquests zu erledigen, fühlte ich mich zufrieden mit dem, was das Spiel zu bieten hatte, und gleichzeitig motiviert, zurückzukehren und zu entdecken, was ich verpasst habe.

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